Ein Haus besteht aus mehr als nur aus bemalten Wänden und Fußböden.
Es lebt mit den Menschen, die es bewohnen.
Und wenn wir einmal ausziehen sollten,
sind unsere Spuren unsere Hinterlassenschaft auf einem Boden,
der uns vertraut war.
Das Haus wird sich erinnern an unsere Stimmen und an all die Dinge,
die wir taten und besprachen.
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Die Fantastischen Vier - Gute Nacht
Unsere Philosophie
2010 haben wir dafür den Sparkassen Denkmalpreis erhalten.
Behutsamer Umgang mit „altem Baumaterial“
Wie schon Jahrhunderte zuvor haben wir alte Baustoffe wieder verwendet.
- Türen und Holzböden wurden komplett erhalten
- Fenster wurden wenn möglich renoviert, ansonsten wurden sie nachgebaut und mit den alten Beschlägen bestückt
- Morsche Balken im Fachwerk wurde durch altes Bauholz ersetzt
- Bodenfliesen und Holzdielen wurden gesichert und wieder verlegt
- Die Pflasterung im Hof wurde ausgebessert, nicht erneuert
- Alte Gegenstände, wie z. B. Waschbecken, Schlösser und Beschläge wurden wieder eingebaut
- Die Fachwerkfassade wurde in Farbgebung von 1777 bemalt
Neue Materialien wurden sorgfältig ausgesucht
Aus Überzeugung haben wir uns für natürliche Baumaterialien entschieden und Zement und Bauschaum keine Chance gegeben
- Gedämmt wurde mit Hanf, Schilfrohrmatten, Holzweichfaserplatten und Cellulose
- Die mit Lehm verputzten Innenwände sind mit Marmormehl- und Kalkkaseinfarbe gestrichen. Diese Farbe wurde selbst mit Pigmenten eingefärbt und angemischt
- Die Außenwände sind mit Kalkhydrat verputzt und mit Mineralfarbe gestrichen
- Holz wurde mit Leinölprodukten gestrichen
Modernste Technik in historischer Struktur
- Die Sockelleistenheizung wird von einer Buderus Gastherme mit Brennwerttechnik beheizt. Dazu wurden alle Gas- und Wasserleitungen neu verlegt
- Die Stromkabel und Sicherungen wurden komplett erneuert
- Die Außenwände und Fenster sind gedämmt
- Bäder wurden eingebaut
Enge Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und der Dorferneuerung
Die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien wird von uns als Hilfestellung und als miteinander Arbeiten angesehen
- Bevor die Sanierung losging wurden die auszuführenden Arbeiten abgesprochen
- 2005 wurde der komplette Gebäudekomplex unter Denkmalschutz gestellt und damit hoffentlich vor späterem unsachgemäßem Umbau geschützt
- Untersuchungen zur Baugeschichte wurden in Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde getätigt (Dendrochronologie, Farbuntersuchungen, Fragen)
- Bei der Auswahl der Handwerker wurden denkmalerfahrene Handwerker empfohlen und ausgewählt
- Hilfestellung bei Materialwahl
- Zuschüsse und Hilfe bei Formalitäten
Bewahrung des dörflichen Charakters
Bei den Außenanlagen wurde darauf geachtet, dass die ursprüngliche Struktur erhalten bleibt und sich das Aussehen gut ins Bild des alten Dorfteils einpasst
- Umgestaltung der Mistgrube zum Sitzplatz
- Pflanzen einer Linde als Hausbaum
- Naturnahe Gartenbepflanzung für die Tierwelt wurde gemischt mit Anpflanzung von Obst und Gemüse
- Erhaltung der Nebengebäude, der alte Brunnen wurde wieder errichtet
- Die Sandsteinmauern blieben erhalten
Altbausanierung als Hobby
Nach und nach wurde die Renovierung zur Passion. Dies zeigt sich in folgenden Erscheinungen:
- 2005 Gründung des Arbeitskreises Morschheimer Geschichte
- 2005/2006/2007 Historische Ausstellungen
„Schulbilder“, „Leben- früher“, „Historische Spielgeräte“ - 2006 Herausgabe des „Morschheimer Geschichtsbuches“
- 2008 Eröffnung des „Morschheimer Geschichtsweges“
- 2009 Konzerte in der Kuhkapelle:
„Gitarrenschüler-Vorspiel“ und „Märchen und Musik“ - 2010 Eröffnung des „Geschichtswegs Nordpfalz-Rheinhessen“
- Teilnahme am Tag des offenen Denkmals 2003, 2004,2006 und 2008