Dies Haus ist mein und doch nicht mein,
dem der nach mir kommt wird es auch nicht sein.
Wir haben über viele Jahre das Haus renoviert, ganz bewußt, weil wir in einem alten Haus wohnen und möglichst viel historisches erhalten wollen, bis heute. Ganz oft kamen dann die Gedanken "Warum haben die früher das so gemacht?" oder "Wie haben die damals gelebt?".
Das hat uns geprägt und Sichtweisen verändert. Dieser Rückblick lässt viele heutige Themen in einem anderen Licht scheinen. Wir sind uns bewußt, in welch wunderbarer Zeit und Umgebung wir Leben.
Wir sind die ersten Bewohner dieses alten Hauses, die ein Bad und fließend warmes Wasser haben und das auf jedem Stockwerk. Jeder Raum ist beheizt. Was würde der alte Klingenschmitt sagen, würde er heute mit dem Holzeimer vom Wasser holen kommen und sich zum Aufwärmen in die alte Küche setzen wollen, in der im Herd das einzige Feuer brannte?
Er hat hier gelebt und gearbeitet. Die Kühe, Rinder, Pferde und Schweine standen im Stall, auf dem Feld wuchs Getreide und im Garten das Obst. Und wenn alles gut ging war genügend übrig, um was verkaufen zu können.
Valentin Klingenschmitt konnte 1859 die Scheune vergrößern und einen neuen Stall bauen, eine sogenannte Kuhkapelle. Eine große Investition, aber wichtig, weil die beiden Söhne Valentin und Jakob den Hof weiterführen und nutzen werden. So wurde immer für die nächste Generation gebaut.
Für uns war bemerkenswert, dass bei jedem Rückbau eigentlich kein Abfall entstanden ist, sondern immer Material, dass wir weiter benutzen konnten. Holzbalken, Steine, Lehm, handgefertigte Beschläge, Türen und Platten; Das meiste davon fand einen neuen Platz im Haus oder wurde wieder eingebaut. So wie es schon immer war.
Wir wohnen jetzt schon viele Jahre hier und auch wir werden unsere Spuren hinterlassen.